Riegel

Riegel
Rie|gel ['ri:gl̩], der; -s, -:
1. Vorrichtung mit verschiebbarem, länglichem Metallstück o. Ä. zum Verschließen von Türen, Toren, Fenstern:
den Riegel an der Tür vorschieben, zurückschieben.
Syn.: Sperre.
Zus.: Eisenriegel, Fensterriegel, Türriegel.
2. einer Sache einen Riegel vorschieben: etwas, was man nicht länger dulden kann, unterbinden:
die Polizei will dem Diebstahl einen Riegel vorschieben.
3. meist unterteiltes stangenartiges Stück von etwas:
ein Riegel Schokolade, Seife.
Zus.: Schoko[laden]riegel.

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Rie|gel 〈m. 5
1. einseitige Verschlussvorrichtung an Türen, Fenstern
2. Querbalken am Fachwerkbau
3. eingeteilter Streifen, z. B. bei Seife, Schokolade
4. Stoffspange als Kleid-, Jackenverschluss
5. 〈Jägerspr.〉 Berggrat als Wildwechsel
● ein \Riegel Kernseife, Schokolade ● den \Riegel vorlegen, vorschieben (an der Tür); einer Sache einen \Riegel vorlegen, vorschieben 〈fig.〉 ihre Wiederholung verhindern; er hat diesem Plan einen \Riegel vorgeschoben 〈fig.〉 ihn verhindert; einen \Riegel zurückschieben ● ein eiserner, hölzerner, metallener \Riegel [<ahd. rigil „schmales Schiebeholz“; verwandt mit Reling]

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Rie|gel , der; -s, - [mhd. rigel, ahd. rigil, urspr. = Stange, Querholz]:
1.
a) Vorrichtung mit quer zu verschiebendem [länglichem] Metallstück o. Ä. zum Verschluss von Türen, Toren, Fenstern:
ein hölzerner, eiserner R.;
den R. an der Tür vorlegen, vor-, zu-, auf-, zurückschieben;
einer Sache (Dativ) einen R. vorschieben (etw. unterbinden);
b) (Schlosserei) vom Schlüssel bewegter Teil in einem Schloss.
2.
a) (Militär) von Truppen, Panzern o. Ä. gebildete Abriegelung:
einen R. bilden;
die Panzer durchbrachen den R.;
b) (bes. Fußball) durch die Stürmer verstärkte Verteidigung:
einen R. knacken, [um den Strafraum] aufziehen.
3. [gleichmäßig unterteiltes] stangenartiges Stück, Streifen:
einen R. Blockschokolade, Seife kaufen.
a) statt eines Gürtels auf dem Rückenteil von Mänteln, Jacken an den Enden aufgenähter Stoffstreifen;
b) schmaler, nur an den Enden aufgenähter Stoffstreifen, durch den ein Gürtel gezogen werden kann;
c) quer verlaufende Benähung der Enden eines Knopflochs, um dessen Ausreißen zu verhindern.
5. (Bauw.) (beim Fachwerkbau) waagerechter Balken als Verbindung zwischen den senkrechten Hölzern.
6. (veraltend) an der Wand befestigtes Brett mit Kleiderhaken.
7. (Jägerspr.) Wildwechsel im Hochgebirge.

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I
Riegel
 
[althochdeutsch rigil, ursprünglich »Stange«, »Querholz«] der, -s/-,  
 1) allgemein: 1) dreh- oder verschiebbare Verschlussvorrichtung an Fenstern, Türen oder Ähnlichen; 2) stangenartiges, meist gleichmäßig unterteiltes Stück, Streifen.
 
 2) Bautechnik: beim Fachwerk der waagerechte Balken zwischen den senkrechten Stielen, z. B. Brust- und Sturzriegel. Bei Rahmentragwerken sind Riegel die horizontalen oder schrägen Tragelemente (Balken).
 
 3) Geographie: talverengender Bergvorsprung, v. a. in glazial überformten Tälern; meist mit einer Talstufe verbunden. Riegel bilden oft Verkehrshindernisse.
 
II
Riegel,
 
1) Kenneth, amerikanischer Sänger (Tenor), * West Hamburg (Pa.) 29. 4. 1938; debütierte 1965 in Santa Fe (New Mexiko), trat 1973 erstmals an der Metropolitan Opera in New York, 1979 an der Mailänder Scala auf. Er wurde besonders als Mozart-Interpret und Sänger italienischen lyrischer Partien bekannt, sang aber auch häufig in zeitgenössischen Opern.
 
 2) Werner, Schriftsteller, * Danzig 19. 1. 1925, ✝ Hamburg 11. 7. 1956; schrieb pessimistische Lyrik und Prosa in aggressiver Sprache; mit P. Rühmkorf 1952-56 Herausgeber der Zeitschrift »Zwischen den Kriegen. Blätter gegen die Zeit«.

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Rie|gel, der; -s, - [mhd. rigel, ahd. rigil, urspr. = Stange, Querholz]: 1. a) Vorrichtung mit quer zu verschiebendem [länglichem] Metallstück o. Ä. zum Verschluss von Türen, Toren, Fenstern: ein hölzerner, eiserner R.; Dann schlug eine Tür heftig ins Schloss, ein R. klirrte (Musil, Mann 159); den R. an der Tür vorlegen, vor-, zu-, auf-, zurückschieben; *einer Sache, (seltener:) jmdm. einen R. vorschieben (etw., was man nicht länger dulden kann, unterbinden; etw. Unliebsames nicht länger zur Geltung, [Aus]wirkung kommen lassen): Damit hat das Schwyzer Volk entschieden, dem starken Bauboom der letzten Jahre einen R. zu schieben (BZ 2. 10. 85, 10); b) (Schlosserei) vom Schlüssel bewegter Teil in einem Schloss. 2. a) (Milit.) von Truppen, Panzern o. Ä. gebildete Abriegelung: einen R. bilden; die Panzer durchbrachen den R.; Unsere Leute standen da, zitternd wie ein Ast, und machten den (bildeten einen) Riegel ... An Festnahmen war nicht zu denken (Spiegel 42, 1991, 33); b) (bes. Fußball) durch die Stürmer verstärkte Verteidigung: ein acht Mann starker R. vor dem Turiner Tor (Welt 28. 4. 65, 8); einen R. knacken, [um den Strafraum] aufziehen. 3. [gleichmäßig unterteiltes] stangenartiges Stück, Streifen: einen R. Blockschokolade, Seife kaufen. 4. (Schneiderei) a) statt eines Gürtels auf dem Rückenteil von Mänteln, Jacken an den Enden aufgenähter Stoffstreifen; b) schmaler, nur an den Enden aufgenähter Stoffstreifen, durch den ein Gürtel gezogen werden kann; c) quer verlaufende Benähung der Enden eines Knopflochs, um dessen Ausreißen zu verhindern. 5. (Bauw.) (beim Fachwerkbau) waagerechter Balken als Verbindung zwischen den senkrechten Hölzern. 6. (veraltend) an der Wand befestigtes Brett mit Kleiderhaken. 7. (Jägerspr.) Wildwechsel im Hochgebirge.

Universal-Lexikon. 2012.

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